GRg 7 Kandlgasse – Maßnahmenkatalog GrünPlusSchule

Der Maßnahmenkatalog für die Begrünung von Schulen im Altbau anhand des Beispieles Gymnasium und Realgymnasium 7, Kandlgasse 39 ist fertig und fasst die Forschungsergebnisse aus dem Projekt GrünPlusSchule zusammen.

Als Vorläufer des Forschungsprojektes GRÜNEZukunfSCHULEN wurden im Projekt GrünPlusSchule von der Technischen Universität Wien (Forschungsbereich für Bauphysik und Schallschutz) in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien (Arbeitsgruppe Vegetationstechnik), Kräftner Landschaftsarchitektur und ATB Becker e.U., an einer Wiener Schule verschiedene Arten der Gebäudebegrünung errichtet.  Gefördert von der Österreichischen Forschungsförderung (FFG) konnten an einer Wiener Schule drei Jahre lang unterschiedliche Begrünungsformen (Dach- und Fassadenbegrünungen) im Innen- und Außenraum (zum Teil in Verbindung mit Photovoltaik) untersucht werden. Die Begrünungsvarianten und ihre Auswirkungen sind nun im Maßnahmenkatalog für die Begrünung von Schulen im Altbau anhand des GRg 7, Kandlgasse einzusehen.

Maßnahmenkatalog für die Begrünung von Schulen im Altbau_Kandlgasse

Ausgangslage

Klimawandel, zunehmende Verstädterung und Nachverdichtungen im innerstädtischen Raum erfordern neue Wege und Lösungsansätze zur Steigerung der Lebensqualität und des Wohnkomforts, aber auch der Aufenthaltsqualität in Schulgebäuden, wo Kinder und Jugendliche den Großteil ihrer Tage verbringen.

Der Gestaltung dieser Bereiche wird in der Regel nur eine geringe Bedeutung beigemessen, Schulfreiräume werden den gestiegenen Anforderungen im Schulalltag oftmals nicht gerecht. Hier liegt es nahe im Schulumfeld anzusetzen und neue Potenziale mit Begrünungssystemen für Schulen zu entwickeln. Dabei sind qualitätsvolle Lernräume und das Wohlfühlen in schulischen Innen- und Außenräumen Grundlage für gutes Lernen. Zudem beeinflussen Pflanzen das Kleinklima in Innen- und Außenräumen und wirken sich positiv auf das Arbeiten und Lernen aus.

Das Projekt „GRÜNEzukunftSCHULEN“ setzt genau bei diesem Problem an und will Begrünungsansätze aufzeigen, die zu einer besseren Aufenthalts- und Lernqualität in unseren Schulen führen. Konkret soll das an drei Untersuchungsstandorten in Wien untersucht werden: Am Rg 16 Schuhmeierplatz im 16. Bezirk, am GRg 15 Diefenbach Gymnasium im 15. Bezirk und an einem Schulstandort (GRg Gänserndorf), der sich zur Zeit in der Planungsphase befindet.

Ziele & Ergebnisse

Neben der Umsetzung und Evaluierung von Begrünungen im Schulneubau werden die Erkenntnisse aus dem F&E-Projekt in Form eines Leitfadens gebündelt. Dieser soll Informationen zu grüner Architektur im Schulbau enthalten, aber auch zur Planungs- und Bauphase, Sanierung, Errichtung, Pflege und langfristigen Betreuung (auch unter Berücksichtigung der Schulferien) von Begrünungselementen an und in Gebäuden und im Schulfreiraum.

Der Leitfaden richtet sich an Schulen in ganz Österreich. Zusätzliche Unterrichtsmaterialien und
Lessons learnt aus den sozialen Prozessen stehen auch weiteren interessierten Schulen zur Verfügung. Interaktive Austauschformate mit anderen interessierten Schulen, dem Schulumfeld, Verwaltungen und weiteren Stakeholdern runden das Projekt ab.

GRÜNEzukunftSCHULEN und Fassadenbautagung 2018

Am Freitag den 15. Juni 2018 wurden die Zukunftsperspektiven des Fassadenbaus 2018 auf der Fassadenbautagung 2018 in verschiedenen Perspektiven dargestellt und diskutiert. Das Projekt GRÜNEzukunftSCHULEN wurde vor internationalem Publikum von Professorin Azra Korjenic (Forschungsbereich Bauphysik und Schallschutz) vorgestellt, mit dem Titel:

FASSADENBEGRÜNUNG IN BAUPHYSIKALISCHER SICHT – INNEN- UND AUSSENRAUM

 

http://www.bph.tuwien.ac.at/bauphysikmeetspublic/fassadenbautagung-2018-am-15juni-2018/

 

Projektbeschreibung

In dieser Broschüre wird das Projekt „GRÜNEzukunftSCHULEN“ knapp und übersichtlich aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und vorgestellt. Von den verschiedenen Begrünungssystemen und der Bauphase, der verbauten Technik, über die durchgeführten Aktivitäten an den Schulen bis zu Themen von Pflanzenmonitoring und Pflege vermittelt diese Broschüre eine gute Übersicht über den Stand des Projektes im März 2018.

GZS Kurzprojektbeschreibung

Lange Nacht der Forschung – wir waren dabei!

Es war wieder soweit! Auch in diesem Jahr, am Freitag den 13. April 2018, fand Niederösterreichs größte Veranstaltung für Wissenschaft und Forschung – die „Lange Nacht der Forschung“ statt. Um das breite Publikum zu erreichen, wurden die Stationen auf mehrere Standorte verteilt. In einer dieser Stationen in Krems an der Donau Universität Krems durfte das Team von Dipl.- Ing. Ralf Dopheide e.U. das Projekt GRÜNEzukunftSCHULEN präsentieren. Der Gastgeber war der Bau. Energie. Umwelt Cluster Niederösterreich der Wirtschaftsagentur Ecoplus.  Unseren Infostand mit begrünten Demowänden erregte starkes Interesse, sowohl bei den Kindern, als auch bei Erwachsenen. Besonders die LehrerInnen aus den lokalen Schulen waren überaus interessiert an der Realisierung von begrünten Klassenzimmern. Trotz eines langen Tages, der bis in die späteren Nachtstunden dauerte, blicken wir mit Begeisterung auf eine erfolgreiche Lange Nacht der Forschung zurück und freuen uns auf das nächste Jahr.

Infostand der GRÜNEzukunftSCHULEN bei der Langen Nacht der Forschung.
Begrünte Demowand – System Tech Metall
Dipl.-Ing. Ralf Dopheide erklärt verschiedene Wand- und Fassaden – Begrünungssysteme.
Die Kinder durften unterschiedliche Substrate und Mulchstoffe be-greifen
Dipl.- Ing.in Monika Brusic informiert die interessierten BesucherInnen über das Projekt.

 

 

 

 

 

 

Zusammenarbeit mit den Pilotschulen

Das Projekt GRÜNEzukunftSCHULEN begleitet und unterstützt, neben der Erforschung der wissenschaftlichen Fragestellungen, den sozialen Prozess in den Schulen. Langfristiges Ziel ist es die Begrünungssysteme in die Zuständigkeit der Schulen zu übergeben und die Übergabe gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrer der Arbeitsgruppen vorzubereiten. Dazu zählt die Entwicklung eines Pflege- und Wartungskonzepts, welches passend auf die Bedürfnisse und (Personen-)Ressourcen der Schule zugeschnitten ist. Zusätzlich dient die Arbeitsgruppen der Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer grüne sowie Klima- und Umweltrelevante Themen verstärkt in den Unterricht einzubringen. Dabei erhalten die Lehrenden die Möglichkeit Wünsche und Anregungen zu fehlenden Materialien und Unterlagen an das Projektteam zu kommunizieren und gemeinsam mit dem Projektteam Workshops zu verschiedenen Themen zu entwickeln, zu denen sie sich Fachexpertise wünschen. Wie eine gelungene Zusammenarbeit zwischen dem Projektteam und den Pilotschulen, die Weiterarbeit mit den zur Verfügung gestellten Unterrichtsmaterialien und die Implementierung dieser in die eigenen Vermittlungsformate funktioniert, ist im unten beschriebenen Prozess erkennbar.

Die Grafik verdeutlicht anhand eines konkreten Beispiels die ineinandergreifende Zusammenarbeit. In einem der ersten Arbeitsgruppentreffen wurde der Wünsch geäußert die Schülerinnen und Schüler in einem Workshop auf die Begrünungen, die im Sommer darauf montiert wurden, vorzubereiten. Im Workshop wurde ein Stimmungsbild der Jugendlichen abgeholt. Die Jugendlichen artikulierten dabei öfters die Angst vor einer Insektenplage und einer vermehrten Ansiedelung von Insekten in den Begrünungssystemen. Auf Grund dieser Befürchtung wurden vom Projektteam Materialien zu den Themen Insekten und den Wert von grünen Wänden zusammengetragen und den Lehrerinnen und Lehrern zur Verfügung gestellt. Um das Thema nochmals im Herbst 17/18 aufzugreifen und der Insektenphobie bewusst zu begegnen wurden die Materialien zur Vorbereitung einer Peergroup Learning Formats verwendet. In diesem entwickeln Oberstufenschülerinnen und -schüler den Workshop „Greenday“ mit verschiedenen Stationen für Schülerinnen und Schüler der Unterstufe. Der Workshop wurde ein Erfolg und wird vielleicht im zweiten Semester 17/18 wiederholt. Durch die gemeinsamen Treffen in der Arbeitsgruppe ergab sich zudem die Idee, die Thematik Insekten mit einem vertiefenden Workshop mit dem Projektteam aufzugreifen.